Archaisch und ästhetisch
Meist stand ich im Hintergrund an den Schaltern und dirigierte die elektrischen Apparate auf der Bühne. Sie waren diejenigen, die vordergründig performten. Mit dem Kochtopfdeckeltanz habe ich die tanzenden Waschmaschinen abgelöst. „Der Tanz ist nicht nur ausdrucksstark, sondern auch ziemlich laut. Es ist eine Performance, die zwischen rituellem Tanz und verunsichertem Zusammentreffen oszilliert. Ein Hauch von Dada. Archaisch und ästhetisch.“ (Florian J. Haamann, 2018). Das nächste Performanceprojekt ist „Der Mythos von rollenden Stein“ mit der Jazzrockformation Der Trieb.
Der Kochtopfdeckelmann und die knisternde Verpackung
2018 und 2019, Haus 10 Fürstenfeldbruck, Glockenbachwerkstatt München, Botanikum München, Experimenteller Musiktag München, mit Inge Salcher, Cornelia Kleyboldt, Harald Rettich, Rosemarie Pfaff
In einer Performance mit Kettensäge vor geladenen Gästen zerlegte ich das Kopftopfdeckelkreuz aus dem Jahr 1997 und baute damit ein Kochtopfdeckelkostüm. Vom Kreuze zum Tanze, so schlitterte ich in das Kostüm und wurde halb gewollt, halb zwangsläufig zum Tänzer. Das Scheppern der Deckel legte es nahe, mit experimentellen Klangkünstlern zusammenzuarbeiten.
Spaghettifeld
art25 Botanikum, 2011
8 Spanplatten, 24.000 Löcher bohren und 24.000 Spaghetti stecken – das ging leichter und schöner bei einem Spaghetti-Essen mit Freund*innen im Atelier. Mit selbstgemachten Pesto genovese. Umgerechnet waren das 2 Wochen Arbeiten für eine Person. Mit einem Rasenmäher wollte ich schon immer was machen. Ursprünglich einen Hubschrauber. War mir aber technisch viel zu schwierig.
Waschmaschine durchquert ein Feld mit Gläsern
extra, Schloss Dachau, 2002, Botanikum München, 2005, Kreativität und Destruktion in der Kunst von Waschmaschinen, Schorndorf, 2010
26 mal 26 = 676 Gläser. Kölner Stangen. Diese Performance hat wunderbar in das Schloss Dachau gepasst. Edle Umgebung. Gläser in Reih und Glied. Schön! Wunderbar! Die Brutalität und Abgenutztheit der Waschmaschine. Ihre zerstörerische Gewalt. Entsetzlich! Herrlich!
Action-painting washing machine
Tinguely-Museum Basel, 2008, Kunstmuseum Friedrichshof, 2005, Valentin-Karlstadt-Musäum 2014
Diese Waschmaschine kam schon 14 mal zum Einsatz, meine beliebteste und meistbeachtete Arbeit. Ist auch ein bisschen ein humorvoller Seitenhieb auf die Machokultur der Tachisten und abstrakten Expressionisten. Da schaut her: eine Waschmaschine kann das auch. So ähnlich. Ohne großes Gebläse.